Über Capsula Mundi - Cocon Benelux

Capsula Mundi ist ein kulturelles und breit angelegtes Projekt, das einen anderen Ansatz für die Art und Weise vorsieht, wie wir über den Tod denken. Es handelt sich um eine eiförmige Kapsel, eine uralte und perfekte Form aus biologisch abbaubarem Material, in der unsere verstorbenen Angehörigen beigesetzt werden. Die Asche wird in kleinen eiförmigen Urnen aufbewahrt, während die Leichen in einer fötalen Position in größeren Hülsen aufgebahrt werden. Die Capsula wird dann als Samen in der Erde beigesetzt. Darauf wird ein Baum gepflanzt, den der Verstorbene zu Lebzeiten ausgewählt hat und der als Gedenkstätte für den Verstorbenen und als Vermächtnis für die Nachwelt und die Zukunft unseres Planeten dient. Familie und Freunde werden den Baum weiter pflegen, während er heranwächst. Friedhöfe werden ein neues Aussehen bekommen und statt der kalten, grauen Landschaft, die wir heute sehen, werden sie sich zu lebendigen Wäldern entwickeln, zu heiligen Wäldern.

Wie Capsula Mundi entstand

Das Projekt Capsula Mundi entstand aus einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit der Rolle der Designer in unserer Gesellschaft.
In einer naturfernen, mit Gegenständen des täglichen Lebens überladenen und auf die Jugend ausgerichteten Kultur wird der Tod oft tabuisiert.
Wir glauben, dass dieser unvermeidliche und so bedeutungsvolle Übergang nicht das Ende, sondern der Anfang eines Weges zurück zur Natur ist.
Inspiriert von diesen Überlegungen haben wir beschlossen, den Sarg - ein Objekt, das in der Welt des Designs nicht vorkommt - unter Verwendung ökologischer Materialien sowie laizistischer und universeller Lebenssymbole wie dem Ei und dem Baum neu zu gestalten.

Eine universelle Botschaft

Der biologische Lebenszyklus und seine Umwandlungen sind für jedes Lebewesen gleich. Es ist an der Zeit, dass wir Menschen uns unserer integrierten Rolle in der Natur bewusst werden. Capsula Mundi möchte betonen, dass wir ein Teil des Wandlungszyklus der Natur sind. Dieses universelle Konzept geht über kulturelle und religiöse Traditionen hinaus. Nur ein Baum, ein Symbol für die Verbindung zwischen Himmel und Erde, wird die Ruhestätte des Verstorbenen markieren. Wenn ein Baum nach dem anderen gepflanzt wird, verwandelt sich der Friedhof in einen Wald, frei von den architektonischen Motiven, die die heutigen Gedenkstätten prägen. Der Friedhof wird sich in einen Ort der Natur verwandeln, einen Ort, an dem Familien spazieren gehen und etwas über die natürliche Welt lernen können, an dem Gemeinschaften zusammenkommen, um Bäume zu hegen und zu pflegen. Kurz gesagt, er wird ein heiliger Wald werden.

Begrenzung der Umweltbelastung

Um einen Sarg herzustellen, muss ein Baum gefällt werden.
Der Sarg hat einen kurzen Lebenszyklus und eine starke Umweltbelastung.
Ein Baum braucht zwischen 10 und 40 Jahren, um reif zu werden, und der Sarg ist nur einigeTage lang brauchbar!
Wir wollen Bäume pflanzen, anstatt sie abzuholzen! Außerdem werden die Urnen von Capsula Mundi aus biologisch abbaubarem Material hergestellt und stammen von saisonalen Pflanzen.

Wo wir sind

Die Capsula Mundi für den Leichnam befindet sich noch in der Anlaufphase, denn diese Art der Bestattung ist in vielen Ländern legal, aber nicht überall. In Italien, wo dieses Projekt geboren wurde, ist nur die Capsula Mundi Urne erlaubt. Seit 2003, als die Capsula Mundi zum ersten Mal auf dem "Salone del Mobile" (einer internationalen Möbelmesse in Mailand) ausgestellt wurde, hat unser Team daran gearbeitet, das Bewusstsein für diese Idee zu schärfen und sie zu fördern, in der Überzeugung, dass wir die Denkweise der Menschen ändern müssen, bevor wir Gesetze ändern.

DIE DESIGNER

Anna Citelli

Ich lebe seit 1987 in Mailand. Derzeit arbeite ich in einer Firma namens ASC, die ich mit zwei Freunden gegründet habe. Wir bieten kreative Unterstützung in den Bereichen Konzeptkunst, 3D-Illustration, Matte Painting und CGI. Davor habe ich als freiberuflicher Visualisierer bei Werbeagenturen gearbeitet. Das gab mir die Möglichkeit, Layouts für alles zu entwerfen, von Autos bis zu frischen Nudeln, von Kosmetika bis zu Eiscreme. Mailand bietet interessante Möglichkeiten. Neben meiner "offiziellen" Arbeit habe ich Kindergeschichten illustriert, Bühnenbilder erstellt, mit Fotografen zusammengearbeitet und Mock-ups angefertigt (ich habe riesige dreidimensionale Lippen und Stoffpuppen, die berühmte Menschen darstellen, angefertigt). Ich habe in Bari, im Süden Italiens, studiert, wo ich von 1970 bis 1987 lebte. Davor lebte ich in Venezuela, einem wunderbaren Land, in dem ich 1964 geboren wurde. Ich habe meine Arbeiten auf nationalen und internationalen Designausstellungen präsentiert und meine Projekte wurden in nationalen und internationalen Zeitschriften veröffentlicht.

Raoul Bretzel

Ich lebe und arbeite in Rom, Italien. Meine Leidenschaft gilt dem Design und den Materialien, die ich verwende. Ich bin überzeugt, dass die Arbeit zwischen diesen beiden Zwängen (Material und Form) den emotionalen Impuls hinter der ursprünglichen Idee eines Projekts vermitteln kann. Ursprünglich habe ich als Industriedesigner gearbeitet, aber ich habe schon sehr früh erkannt, dass die ökologische Ethik in der Massenproduktion selten beachtet wird. Das hat mich dazu veranlasst, Projekte zu entwickeln, die industriell unpraktisch sind, und mich einem weniger populären Designumfeld zuzuwenden. Derzeit betreibe ich neben meinem jahrzehntelangen Engagement für Capsule Mundi ein Studio, in dem ich Projekte vom Entwurf bis zur konkreten Umsetzung entwickle, wobei ich mich bei meiner Forschung hauptsächlich auf die Möglichkeiten von Holz konzentriere. Ich habe meine Projekte in Italien und im Ausland ausgestellt und sie werden in nationalen und internationalen Zeitschriften veröffentlicht. Die Eola-Lampe befindet sich seit 1995 in der Design-Sammlung des MOMA Museums in New York.